1 Jul 2015

Erobert den Film! + Panzerkreuzer Potemkin

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Erobert den Film! Willi Münzenberg und die linke Filmkultur der Weimarer Republik
Mittwoch 1.7.2015 // 19:30  Vortrag & Filme mit Thomas Tode, Filmwissenschaftler, Hamburg Panzerkreuzer Potemkin – die neu aufgefundene Tonfassung
Donnerstag 2.7.2015 // 19:30  Einführung & Film mit Thomas Tode, Filmwissenschaftler, Hamburg Begleitprogramm zur Ausstellung: Der Rote Faden – Münzenberg als Brücke zum 21. Jahrhundert Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen und Kunsthaus Erfurt Ort: Kunsthaus Erfurt, Michaelisstraße 34, 99084 Erfurt

Im Rahmen der Ausstellung „Der Rote Faden – Münzenberg als Brücke zum 21. Jahrhundert“ in der Galerie Kunsthaus Erfurt finden am 1. und 2. Juli 2015 zwei Veranstaltungen zum Thema Münzenberg und der Film mit dem Hamburger Filmwissenschaftler Thomas Tode statt. Panzerkreuzer Potemkin ― die neu aufgefundene Tonfassung Eisensteins Film „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925) kam 1930, zu Beginn der Tonfilmära, in den deutschsprachigen Kinos neu heraus, mit synchronisiertem Ton auf Schallplatten. Die russischen Matrosen erhielten deutsche Stimmen, bereitgestellt von Schauspielern der Piscator-Bühne aus Berlin. Der Wiener Komponist Edmund Meisel, der mit seiner Originalkomposition zum Erfolg in Westeuropa beigetragen hatte, bearbeitete seine Musik für die Tonfassung und baute Geräusche und Gesänge als weitere Teile der Klanggestalt in das Werk ein. Nur wenige Monate später verstarb Meisel und der Tonfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ geriet in Vergessenheit. Im Jahr 2000 fand Martin Reinhart die verloren geglaubten Nadelton-Schallplatten im Technischen Museum Wien und initiierte gemeinsam mit Thomas Tode eine Neubewertung des Films sowie ein internationales Rekonstruktionsprojekt unter Beteiligung des Filmmuseums. Das Resultat ist ein einzigartiges, „schlagkräftiges“ Seh- und Hörerlebnis – ein Beleg für die von Theodor W. Adorno und Hanns Eisler als sehr unkonventionell gelobte Originalmusik Meisels. Das Rekonstruktionsprojekt wurde durchgeführt von der Universität der Künste Berlin, dem Österreichischen Filmmuseum und dem Technischen Museum Wien mit Österreichischer Mediathek.