29 Sep 2008

Ein Schritt aus der Provinzialität.

Angesichts der aktuellen Debatte zum »Kulturstandort Erfurt« sprach das Stadtmagazin mit drei Aktivisten aus der Kunst- und Kulturszene.

Foto: hEFt für literatur, stadt & alltag

Wie nehmt ihr die aktuelle Diskussion über Kunst und Kultur in Erfurt wahr? Wie ist Eurer Meinung nach der Nährboden für alternative bzw. avantgardistische Kunst in der Stadt?
Thomas Schmidt: Also ich finde es gut, daß überhaupt erst mal eine Diskussion in Gang kommt. Die Schließung des café togo zum Beispiel hat jetzt nichts mit irgendwelchen Fördergeldern zu tun, aber das hat vielleicht ein bißchen bewußt gemacht, daß irgendetwas in der Stadt fehlt. Ich sehe diese Diskussion als ganz große Chance, daß sich alle, die in der Kulturszene tätig sind, ob als Künstler, als Kulturschaffende oder als Kunstinteressierte, zusammenfinden, Schranken und Vorbehalte überwinden, die oft mit den schmalen Fördermöglichkeiten zu tun haben, und Perspektiven entwickeln.
Karsten Kunert: Wenn die Oma die ganze Zeit in der Familie da war und dann stirbt, merkt man plötzlich, was die Oma geleistet hat. Muß immer erst etwas kaputt gehen, damit man merkt, daß das Kind in den Brunnen gefallen ist? Wenn man fragt, wie der Nährboden hier in Erfurt ist, dann muß man auch fragen: Was wird denn gewollt? Und wenn man natürlich einen Kulturbeigeordneten hat, der Chef des Kaisersaals ist und selbst mit dem Dreispitz rumrennt, dann kann man nur sagen: Na gut, dann liegt eben der Schwerpunkt auf einem Fürstenkongreß, der vor 200 Jahren stattfand, also rückwärtsgewandt.
Andie Welskop: Wir als Zughafen nehmen relativ wenig wahr, weil wir viel unterwegs und eher überregional strukturiert sind. Wir gehören eigentlich gar nicht richtig zur Stadt. Die Dinge, die wir gemacht haben hier in der Stadt, die haben uns auch in den letzten Jahren gezeigt, daß es wahnsinnig schwierig ist, Kultur und Kunst, die nicht schon bekannt ist, zu etablieren. Da zahlst du immer drauf. Ich bin jetzt sechs Jahre hier, ich fühle mich wahnsinnig wohl, aber nur, weil ich nicht auf die Stadt angewiesen bin. Denn das kulturelle Klima in der Stadt finde ich nicht besonders gut für innovative Projekte.

Ist das eine Folge der Erfurter Kulturpolitik der letzten Jahrzehnte? Nehmen wir die Jahresthemen der Stadt: Luther, Bauhaus, Elisabeth … Themen, die ausschließlich auf die Vergangenheit verweisen.
Karsten:
Das hast du ja 2007 beim Elisabeth-Jahr gemerkt, was alles umgeschmiedet und Elisabeth wurde, bei einer Quellenlage von elf Seiten. Das war erstaunlich. Jetzt wird das alles auf Bauhaus umgeschrieben und derzeit gibt’s den Fürstenkongreß und jeder setzt einen Dreispitz auf.

Hat sich da ein Klima entwickelt, in dem man nicht so offen ist für Neues und Zeitgenössisches?
Andie:
Ja, ich denke schon. In Jena ist das zum Beispiel ganz anders. Das hat auch damit zu tun, daß es viel mehr Studenten in der Stadt gibt. Mein erster Eindruck von Thüringen nach der Wende war das alternative Kulturzentrum Kassablanca in Jena. Die haben sich auch durchgebissen mit einem Mix aus öffentlicher und Einnahmen aus dem Veranstaltungsbetrieb. Der Jugenddezernent ist jemand, der sich dafür eingesetzt hat, trotz vieler Gegner.
Karsten:
Natürlich ist das ein Riesenmangel, daß die Studenten fehlen. Erfurt war immer eine Bürgerstadt, es gibt keine große Industrie, es gab keinen Hof, kein Hoftheater. Da brauchst du bloß bis Weimar fahren, dann siehst du schon den Unterschied. Und wenn du hier aufwächst, dann bist du noch am Gymnasium und dann mußt du eigentlich weg – und die meisten gehen auch weg. Ich bin mit 18 weg und nach 22 Jahren wiedergekommen. Natürlich auch mit Euphorie, und ich merke auch, daß dieses Loch da ist, im Vergleich zu anderen Städten. Die Erfurter Uni ist im Grunde nicht sichtbar und die Studenten sind marginal, sie tragen keine Jugend – und auch keine Kulturszene.
Thomas:
Ich glaube, die geringen Studentenzahlen sind ein Grund. Aber wenn jahrelang das Niveau sehr niedrig gehalten wird, schleift sich so eine Lethargie ein. Wenn ich als Konsument den Horizont betrachte, und mein Horizont ist sehr tief, dann freue ich mich über jede kleine Spitze.
Karsten:
Ich glaube, daß diese Ödnis der Niederungen hier ziemlich tief ist. Also du mußt sehr, sehr viel und sehr, sehr langsam aufbauen. Mein Vater hat das hier nach dem Krieg bis in die 1980er mit der Kammermusik gemacht. Das war ganz schwer. Die Leute sind zuerst rausgerannt, wenn es irgendwie atonal wurde. Aber du kannst ein Publikum eben auch erziehen. Das ist ein langer Prozeß. Nur wer hat hier und heute noch den langen Atem?

Wie war das beim Zughafen, als ihr angefangen habt?
Andie: Das war wahnsinnig schwer. Und wäre die Kulturstiftung des Bundes nicht gewesen, wären wir pleite gegangen. Wir haben über Jahre versucht, hier ein Netzwerk für Künstler und Dienstleister aufzubauen. Und wir haben Künstler von Null aufgebaut. Ein Beispiel dafür sind jetzt Makabu, aber auch Clueso war so ein Thema, allerdings bevor ich nach Erfurt gekommen bin. So sehe ich die Zukunft, daß man viel mehr in solche kleinen Strukturen investiert, ganz gezielt, und Leuten eine Chance und eine Motivation gibt, hier zu bleiben.
Thomas:
Wir leben nicht in so einer kleinen Hutschikutschi-Welt, wo alle schunkeln und ein Lächeln auf dem Gesicht haben. Wir haben eine Mittelalterhülle, dann stehen da Kinderkanal-Figuren. Daß man das aber jetzt so in den Vordergrund stellt, finde ich doch ganz merkwürdig. Es wäre gut, wenn da ein gewisser Pluralismus vorhanden wäre, aber der ist nicht da. Das funktioniert alles sehr einseitig, in eine Richtung. Sehr provinziell.
Andie:
Es ist der Schritt aus der Provinzialität, das ist der Punkt, woran Kids auch festmachen, ob sie
in Erfurt bleiben oder nicht. Oder ob sie wieder zurückkehren wollen, eine Chance für sich sehen, eine Entwicklung, einen kulturellen Anreiz.
Thomas:
Die Stadt hat sich jahrelang auf das verlassen, was da ist. Gerade nach der Wende, mit den beginnenden Sanierungen in der Innenstadt. Da haben sie gesagt: Okay, das zieht jetzt bei den Touristen, Mittelalter und geschlossener Stadtkern. Jetzt ist es saniert und wird zur Kulisse, ein Potemkinsches Dorf.
Die Endkonsequenz ist dann das Verbot von Alkohol in der Innenstadt.
Karsten:
Genau, das ist Kulisse. Wie Rothenburg ob der Tauber.
Thomas:
Die Busse kommen an, die Touristen in Kaki-Klamotten werden ausgespuckt, machen ihre Runde, steigen wieder ein. Das Bild ist total heil. Kein Punk mehr da, keiner trinkt, keiner fällt auf, kein Bettler, nichts. Und ich glaube, das muß man durchbrechen. Die Stadt muß begreifen, daß auch das Mittelalter mal neu war. Auch das Renaissance-Haus auf dem Fischmarkt war mal Avantgarde, ein Schock für die Leute.

Dabei wären die Möglichkeiten für diese Avantgarde sicher auch gegenwärtig vorhanden.
Thomas:
Ja. Da braucht man sich nur mal die Achse Erfurt-Weimar-Jena anschauen. Wir haben hier im Abstand von je 20 Kilometer drei Städte. Erfurt ist Landeshauptstadt, Weimar ist Kulturhauptstadt, Jena Stadt der Wissenschaften – so die offiziellen Titel. Eine Großstadt, geteilt in drei Städte, mit eigenen Schwerpunk- ten. Wenn man das zusammenzählt, ergeben das mit Umland 350.000 Einwohnern und ca. 60.000 Studenten. Wenn man jetzt diese Strukturen stärker miteinander verbinden würde. Das fängt an beim öffentlichen Nahverkehr und hört beim Reden über Theater auf. Wir sind noch extrem in der Kleinstaaterei gefangen.
Andie:
Da hast du aber auch Befindlichkeiten Jena-Erfurt. Keiner geht aus Jena zu einer Party nach Erfurt. Wir gehen schon nach Jena ins Kassablanca zu Konzerten, aber wenn ein Abramowitsch käme und versuchen würde, aus Rot-Weiß und Carl Zeiss einen Verein zu machen, das würde nicht funktionieren. Aber wenn Erfurt den Schritt aus der Provinzialität schafft und sich öffnet, dann werden auch sofort Leute aus Jena kommen. Das ist ein Maßstab, den man ruhig anlegen kann. Die Leute kommen nämlich deshalb nicht, weil hier der Innovationsfaktor nahezu Null ist. Und ab Faktor 20 kommen sie erst. Wir haben ja die Möglichkeiten. Es ist soviel Raum, soviel Hardware hier, das ist Wahnsinn.

Wo kann da ein Korrektiv sein, wenn in der Stadtverwaltung Bürokraten sitzen, die Entscheidungen nach Aktenlage treffen und keine Visionen entwickeln?
Karsten:
Schwierig. Das wird ja auch parteipolitisch zerrieben. Schon bei einem einfachen Kindergartenneubau in der Espachstraße sind plötzlich alle Fraktionen dort und binden sich das als parteipolitisches Werbeplakat für ihren Wahlkampf ans Heftchen.
Andie:
Ich sehe das auch so. Aber die Stadt muß trotzdem was tun. Vielleicht so eine Art Plenum, um zu diskutieren, um Sachen zu hören, um zu wissen, was gerade in der Stadt passiert. Warum gibt es eine Bannmeile? Warum wollen die Jugendlichen weg? Was sind die Zusammenhänge? Was will die Stadt in Zukunft? Will sie wirklich immer wieder Leute zurückholen, anstatt sie gleich hier zu halten? Erziehung in Kunst und Kultur, da müssen Visionen da sein.
Karsten:
Aber das ist ja nicht wählerwirksam. Wählerwirksam ist, wenn auf der EGA ein Medienzentrum aufgebaut wird und man plötzlich denkt, man kann vom riesigen WDR Filmproduktionen für den Kinderkanal abziehen. Dann wird da mit wahnsinnig viel Geld den Leuten, die kommerziell arbeiten, so eine Halle hin geschossen. Und jetzt will man plötzlich Medienstadt werden und freut sich, wenn ein blauer Elefant auf dem Anger rumsteht. Das ist doch grauenhaft! Natürlich muß man Visionen haben, die haben auch Visionen. Aber dahinter steht immer auch eine Macht, die das durchsetzen möchte, die nämlich auch mächtig viel Geld damit verdient.
Andie:
Obwohl wir im Moment natürlich auch eine ganz interessante Situation haben. Die CDU sitzt nicht mehr so fest im Sattel, wie die letzten zehn Jahre. Und jetzt, wo die Machtverhältnisse nicht mehr so klar sind, da kann man das auch als Chance begreifen. Das ist ja auch ein Umbruch: Altersumbruch, Politikumbruch, Strukturumbruch im Sinne von Finanzierung und Förderung. Und dann die Bannmeile: die Jugendlichen lassen sich das nicht gefallen und machen Aktionen. Also ich hätte jetzt auch Bock, mit einer Bierflasche über den Anger zu laufen. Früher wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen.
Thomas:
Gut, die eine Seite ist natürlich jetzt die politische Ebene, wo Sachen entschieden werden, im Stadtrat und so weiter. Das ist aber eine Sache, die nur sehr langfristig zu ändern ist. Also ich denke immer, eine Stadtverwaltung ist ein riesiger Tanker, und der fährt geradeaus. Dann wird am Ruder gedreht und dann fährt der erst mal noch zehn Jahre lang geradeaus, bis er irgendwann ganz leicht abbiegt. Und deshalb ist es viel wichtiger, Strukturen zu finden, die völlig unabhängig von einer finanziellen Förderung sind und entstehen. Und eine Stadt kann auch fördern, indem sie Sachen ideell unterstützt.

Gab es in Sachen ideeller Förderung schon mal Angebote seitens der Stadt? Oder habt ihr nachgefragt?
Andie:
Es gibt ganz wenige Leute in der Stadt, die völlig unbürokratisch versucht haben, unbar – also ohne finanzielle Mittel – zu fördern. Die haben gesagt, das kriegen wir irgendwie hin, ich rufe mal den an, mit dem kann man reden. Dahin müßte man eigentlich kommen, daß man ein paar Leuchttürme in der Verwaltung hat. Wir waren jetzt zum Beispiel in Friedrichshafen am Bodensee beim Kulturufer-Festival. Das macht die Stadt in Mischfinanzierung. Da macht der Jugendamtsleiter das Catering und kocht selber. Eine super Atmosphäre und die Stadt steht dahinter. Die kämpfen darum, daß das bleibt, trotz der ganzen Anwohnerbeschwerden und bornierter Bodensee-Touristen, die natürlich lieber nur Cafés und Torte wollen, anstatt der Jugendlichen und ihrer lauten Musik.
Thomas:
Ein großes Problem ist auch der Stellenwert von Kultur in der Gesellschaft. Die Erfahrung haben wir auch ganz oft gemacht. Wir haben ja viele Veranstaltungen ohne Eintritt gemacht, manchmal aber auch zwei, drei Euro genommen. Da mußte ich oft diskutieren mit den Menschen. Die sind dann rein gegangen, haben zehn Bier getrunken, was dann überhaupt kein Thema war. Das Bewußtsein ist manchmal auch bei den Konsumenten ein bißchen verschoben und natürlich auch bei der Stadt. Die Stadt begreift meines Erachtens die Kultur viel zu oft als reinen Wirtschaftsfaktor. Kunst kann natürlich nicht nur am Tropf hängen, das finde ich auch ganz wichtig. Aber man kann auch nicht alles betriebswirtschaftlich betrachten.
Karsten:
Kunst war nie gewinnbringend und wird sich nie alleine tragen. Sie ist immer auf Förderung angewiesen. Ob das beim alten Fürsten war, in der DDR oder jetzt.
Thomas: Aber es kann, zum Beispiel, Förderung geben, die am Anfang unterstützt, die Bürgschaften
übernimmt für Kredite. Wir wissen ja alle, wie das ist, wenn Leute wie du und ich zur Bank gehen. Dann sagen die, das machen wir niemals. Aber wenn dann jemand da ist, der die Bürgschaft übernimmt, dann wäre das Risiko für die Leute, die was machen wollen natürlich viel geringer und der Schritt viel einfacher.
Andie:
Oder wir als Zughafen fördern beispielsweise auch Künstler, die können hier rein, die zahlen keine Miete, zahlen ein bißchen Nebenkosten und bekommen auch was zu essen. Wir haben ja ein Küche hier und kochen selber. Das ist sowas wie ein Stipendium. Das ist der Grund, warum hier zwei, drei Leute in Erfurt sind, die sonst in Weimar, Jena, Leipzig oder anderswo wären. Das ist automatisch ein Inspirationsherd für Kultur, da brauchst du gar nichts weiter machen. Es müßte eigentlich so ein Künstlerbüro in der Stadt geben, wo jemand sitzt, der Problemmanagement macht.
Karsten: So eine Art Bürgerkulturpolizist.
Andie:
Ein Kulturattaché, der auch eine bestimmte Macht hat und zu Bausewein geht und sagt, es gibt die und die Probleme. Daß praktisch sowas ungefiltert da hin kommt.
Karsten: Verbunden mit einem Anschubtopf, wo ich hingehen kann und sagen: Ich hab ’ne Band und brauche jetzt einen Kredit, oder: ich bin ein junger Künstler und hab einen Auftrag abgefischt und muß für einen Bronzeguß mal 10.000 vorschießen. Warum gibt es nicht so einen Fond? Im Verband bildender Künstler haben wir so was aufgebaut – wenn jemand mal abklappt, kann er sich da etwas Geld leihen. Aber es müßte bei der Stadt Erfurt so etwas geben.
Andie:
Aber darüber wird gar nicht diskutiert. Es gibt keine Ebene, wo man sich mal zusammensetzt, wo Stipendien vergeben werden können und Töpfe da sind – die müssen ja nicht alle aus der Stadt kommen, da gibt es Privatleute, die da was dazugeben würden. Und da gibt es Kulturstiftungen. Ich denke, die würden für so eine Idee sofort was locker machen, um in der Stadt etwas zu bewegen. Bei neuen Ideen gibt es immer auch neue Geber. Es gibt aber auch Dinge, die man sofort umsetzen könnte, z.B. an allen Fenstern der Stadtverwaltung Plakate für nichtkommerzielle kleine Veranstaltungen anbringen. Das wäre einfach und würde niemanden stören.
Karsten:
Aber da muß man eben wahrscheinlich auch Kulturbürokraten entmachten, wenn die nicht sowieso schon in Rente gehen.
Andie:
Oder die wenigen guten, die es gibt, mit mehr Macht und Handlungsspielraum ausstatten. Und vielleicht diese Stelle eines Kulturbeauftragten schaffen. Und wir haben ja auch Macht, jeder. Und Künstler, wie Clueso, für die sich plötzlich Politiker interessieren. Und wenn man sagt, wir sehen die Zukunft nicht in der Vergangenheit, sondern tatsächlich in der Zukunft, dann wäre so eine Stelle, die Kultur managet, von jemandem aus der Kultur, der auch anerkannt ist, genau das Richtige.

Das waren jetzt mehrere Ideen. Außerdem ist ein Kulturkongreß im Herbst im Gespräch. Auch ein »Klub 500« soll gegründet werden. Was hat es damit auf sich?
Thomas:
Es gibt ja die Aussage von Herrn Kindervater, daß die Stadt viele Hunderte Euro für diese alternativen Projekte ausgegeben hätte, die aber nur einen kleinen Kreis interessieren. Jemand hat dann eine Zahl von 500 Leuten genannt. Daraufhin gab es die Idee, einen »Klub 500« zu gründen: eine Lobby für Kulturinteressierte mit einer offenen Struktur, ohne Vorstand und Kassenwart. Ein Netzwerk, in dem sich die Leute austauschen können, wo es Konzerte, Parties und Ausstellungen gibt. Jeder macht ja etwas und hat seine Erfahrungen, man trifft sich aber nicht, weil Erfurt ja szenemäßig sehr geteilt ist und selten übergreifend gedacht und gehandelt wird. Die Basis dafür ist die Unterschriftenliste zum offenen Brief für eine Kulturhauptstadt Erfurt, in dem unter anderem auch der Kunst- und Kulturkongreß gefordert wird. Dort hat ein ganz breites Spektrum von Leuten unterschrieben: von Studierenden über Künstler bis hin zu Professoren. Ein Anfang ist gemacht.

Ein schönes Schlußwort. Danke für das Gespräch.
Das Interview führten Thomas Putz und Alexander Platz.

Das Erfurter Stadtmagazin für literatur, stadt & alltag

Downloadlink:

Thomas Schmidt: Mitbegründer des Klub 500

Karsten Kunert: Verband Bildender Künstler Thüringen e.V., sein Portfolio im Web

Andie Welskop: Zughafen-Künstler-Netzwerk, Management Clueso

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