30 Jahre Rechtsradikalismus und Antifabewegung in Ostdeutschland
Podiumsdiskussion:
Christin Jänicke (Mitherausgeberin des Buchs „30 Jahre Antifa in Ostdeutschland“)
Katharina König-Preuss (MdL Thüringen, DIE LINKE)
Kristin Pietrzyk (Rechtsanwältin, Nebenklagevertreterin im Ballstädt-Prozess)
Gesprächsleitung:
Madeleine Henfling (MdL Thüringen, Bündnis 90/Die Grünen)
Mittwoch, 13. November 2019, 19 Uhr
Eine Veranstaltungsreihe von Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen und Kunsthaus Erfurt.
Die Neonaziszene in der DDR erstarkte Ende der 1980er Jahre zusehends. Ob Ostberlin oder Weimar, Überfälle auf Punks, alternative Jugendliche, Schwule, Lesben und VertragsarbeiterInnen aus Mosambik, Vietnam oder Angola häuften sich. Rechte Hooligans eroberten die Stadien der Fußball-Oberliga und schändeten jüdische Friedhöfe.
Diese rechte Szene erlebte nach der Wende einen beachtlichen Zuwachs und verband sich mit einem, von neuem Nationalstolz und Rassismus ergriffenen, Teil der DDR- Bürger. Mit der Gründung der Nationalen Alternative entstand in Ostberlin 1990 eine erste neue rechtsradikale Partei und Anlaufstelle der europäischen Naziszene. In vielen Städten Ostdeutschland kam es zu Übergriffen auf besetzte Häuser, Cafés und Kneipen der Alternativszene.
Gemeinsam mit „besorgten Bürgern“ wurde 1992 in Rostock-Lichtenhagen das Sonnenblumenhaus von Rechtsradikalen angegriffen. Dem folgten pogromartige rassistische Ausschreitungen in anderen deutschen Städten. Das war der Bodensatz, aus dem der NSU und die ostdeutsche Naziszene von heute entstanden.