6 Dez 2019

Traum und Wirklichkeit – Der Kollaps der ostdeutschen Gesellschaft

 

Talk: Annett Gröschner (Autorin, Journalistin) und Luise Meier (Autorin, Servicekraft)
Gesprächsleitung: Bernd Löffler (Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen)

Freitag, 6. Dezember 2019, 19 Uhr

Eine Veranstaltungsreihe von Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen und Kunsthaus Erfurt.

Als im Herbst 1989 die Mauer fiel und die BILD im Osten Einzug hielt, entließen die DDR-Bürger ihre alte Führung. Es kam die D-Mark, und Helmut Kohl. Doch schnell wurde klar, sie wurden Bürger zweiter Klasse. Die Treuhand zerschlug im Auftrag die Ostindustrie. Es fielen Arbeitsplätze weg, DDR-Biografien zerbrachen. Die überstürzte Wiedervereinigung einigte nicht, sondern trennte. Der Umzug vieler ehemaliger DDR-Bürger gen Westen hielt an. Landstriche, Dörfer und Städte schrumpften. Es folgten Trotzreaktionen, Ostalgie, Widerstand und Rechtstrend.

Annett Gröschner erlebte den Herbst 1989 und die Folgejahre als Akteurin. Sie war Mitgründerin der Frauenzeitschrift Ypsilon. Sie veröffentlichte mehrere Bücher und ist seit April 2015 Gastprofessorin für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin und Gastperformerin bei She She Pop.

Luise Meier dagegen erlebte die Wiedervereinigung als Kind und wuchs in eine Zeit der Transformation hinein. Sie kann sich 1989 ohne Ballast und Sentimentalität nähern und für tot Gehaltenes auferstehen lassen, wie in ihrem Buch MRX-Maschine. Sie beteiligt sich an verschiedenen Bühnenprojekten zum Thema Herbst `89.

Eine Veranstaltung der Reihe  N E U LAND-Jeder halben Revolution folgt eine ganze Konterrevolution / 30 Jahre Herbst ´89,
von Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen und Kunsthaus Erfurt.